Mit uns ins nächste Jahrtausend

Das Bild zeigt den Anfang des Zugs, der im SZ-Extra der Süddeutschen Zeitung am 30.12.99 unter der Überschrift »Tanz des Jahrtausends. Kitsch, Kunst und Kracher auf der “Silvestermeile München 2000”« angekündigt worden war:

... Und damit einem nicht auch noch das letzte bisschen kritische Distanz bei all der Milleniumseuphorie verloren geht, sollte man in der Zeit von 22 bis 0.30 Uhr Ausschau halten nach singenden Menschen mit Transparenten. “Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters” wird darauf stehen, “Für den Kampf aller gegen alle” und “Für die Unsterblichkeit der Gemeinheit”. Wer genau hinsieht, wird an der Spitze des Zugs Hanne Hiob entdecken. Die Tochter Bertolt Brechts hat diese Kunstaktion angeregt. Sie bringt voll Ironie das Finale der Oper “Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny” samt einem Leichenwagen auf die “Silvestermeile”. Mahagonny galt Brecht 1923 als Synonym für das präfaschistische München. Und was heute, am Ende des Jahres 1999 beerdigt wird, bleibt der Interpretation jedes Einzelnen überlassen. Eine Epoche? Die Bonner Republik? Oder auch nur die guten Vorsätze vom vorigen Jahr?

Susanne Hermanski

Idee und Einstudierung zum Jahreswechsel 1999 / 2000: Hanne Hiob, Roter Wecker, Thomas Schmitz-Bender. Unterstützer: Fachschaft Theaterwissenschaft Uni München, IG Medien München, Roter Wecker, Studierendenvertretung der Uni München.

Kontakt über E-Mail: mahagonny@metropolis.de

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MAHAGONNY F  O  R  U  M

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